Diesen Blog-Eintrag schreibe ich von der schönen und sonnigen Terrasse unseres Hotels, während ich Kuchen esse und Tee trinke. Wir und all die anderen Eltern sitzen gemütlich im Schatten und sehen unseren Kids dabei zu, wie sie zufrieden im Sandkasten spielen, BobbyCar fahren, sich im Spielhaus vergnügen oder einfach nur die anderen Kinder beim Spielen beobachten.
Und genau das mache ich auch! Ich beobachte… In einem Babyhotel zu sein, ist ein wenig wie Balsam für ein (hin und wieder) unsicheres Mutterherz. Ich sehe, wie die anderen Eltern mit ihren Kindern umgehen, wie sie genervt die Augen verdrehen, wenn ihr Kind gerade mal das Lauteste und Quengeligste von allen ist, und ich fühle mich gut dabei, weil mir bewusst wird, dass ich nicht die Einzige bin, die es hin und wieder richtig satt hat, die unglaublich wankelmütigen Stimmungsschwankungen seines Kindes zu ertragen. Es tut richtig gut zu wissen, dass man während des Abendessens im Hotel keine missbilligende Blicke zugeworfen bekommt, denn die Anderen kennen dies nur zu gut. Wenn überhaupt, dann erntet man nur wissende und aufheiternde Blicke von den anderen Eltern.
Natürlich sehne ich mich auch nach richtig leisen Momenten, in denen ich in Ruhe mein Buch lesen kann, aber irgendwie stören mich die Kindergeräusche im Hintergrund nicht wirklich. Alles scheint hier viel entspannter, einzig aus dem banalen Grund, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass mein Kind jemand anderen »nervt«.
Man sieht seine Tischnachbarn entschuldigend an, weil eine Nudel auf deren Teller gelandet ist, und anstelle von »Ärger und Unverständnis« wird geschmunzelt und anerkennend genickt, aufgrund der Distanz und die dafür benötigte Feinmotorik.
Dieser Urlaub ist zwar ganz sicher kein »Malediven-Aufenthalt«, bei dem ich relaxed fünf Bücher lese, aber er ist dennoch sehr erholsam, denn wir sind befreit von vielen Zwängen, die uns in anderen Umgebungen stets auferlegt sind. Jetzt verstehe ich auch dieses beruhigende Gefühl, das hier langsam immer größer in mir wächst…