Und schon wieder ist mein Söhnchen ein Monat älter und die Geburt liegt noch länger in der Vergangenheit. Er hat es doch tatsächlich geschafft, seit meinem „26 Monate Babykeks“-Bericht noch mehr zu wachsen und trägt nun Kleidergröße 98/104!
Zu meinem Leidwesen scheint er auch nicht mehr so viel Mittagsschlaf zu benötigen wie früher und ich muss gestehen, dass die „Monster-Phase“ für den nächtlichen Schlafrhythmus zwar wieder abgeflaut ist, aber mein Wunschziel, ein schlafendes Kind zwischen 20:00 Uhr und 08:00 Uhr zu haben, sich noch nicht erfüllt hat. Aber ich bin sehr froh, dass er seine Ängste zurzeit im Griff zu haben scheint.
Im Moment steht Musik und Lego sehr hoch im Ranking. Er singt vor sich hin, möchte am Abend noch ein wenig „Lala-Musik“ vorm Einschlafen hören und baut tagsüber ganze Städte, Bahnhöfe, Bauernhöfe, Werkstätten und und und auf. Den Bilderbüchern scheint Babykeks nun gänzlich abgeschworen zu haben und möchte „lange“ Geschichten vorgelesen bekommen.
Sein Essverhalten hat sich auch mal wieder einer Wandlung unterzogen. Dinge, die er zuvor liebte, mag er nicht mehr und dafür probiert er überraschenderweise hin und wieder mal etwas Neues aus. Ich versuche, auf diesen Zug aufzuspringen und ihm mehr Gemüse anzudrehen. Mal sehen, ob es funktioniert.
Die für mich schönste Neuerung ist seine Betonung. Mittlerweile weiß er ganz genau, wann er seine Stimme heben oder senken muss, und ich bin absolut davon überzeugt, dass er diese neue „Waffe“ sehr gezielt zum Einsatz bringt. Denn an Niedlichkeit fehlt es ihm derzeit wirklich nicht.
Seit einigen Wochen geht er nun schon jedes Wochenende mit Papa alleine zum Schwimmen. Er liebt das Wasser (aber noch lange nicht das Haare-Waschen). „Männer-Schwimmen“ nennt er das voller Stolz und hat mir eröffnet, dass er seine Schwimmflügel nicht mehr möchte, denn Papa hat ja auch keine, und was Papa kann, kann Babykeks spätestens morgen!
Was mich schon zum nächsten Punkt bringt. Imitation! Kinder spielen ja sowieso alles nach oder kopieren von ihren Eltern, aber mein Kleiner hat dies nun zur Perfektion gebracht. Wenn ich mich mit meinem Liebsten oder anderen Personen unterhalte, setzt er sich aufrecht auf das Sofa neben uns, nickt hin und wieder und wiederholt einzelne Worte, wenn es ihm gerade passend erscheint. Und manchmal wirft er mit lauter und leidenschaftlicher Stimme ein: „Nein, Mama – ganz falsch. Mach‘s anders!“ Häufig passt es nicht in den Kontext der Unterhaltung, aber ich könnte mich immer wegwerfen vor Lachen, wenn er zu Mr. Besserwisser wird und „Groß-sein“ spielt.
Spielen kann er mittlerweile auch mit anderen Kindern. Besonders geliebte Spielzeuge dürfen die anderen Kinder zwar immer noch nicht berühren, aber zumindest mit dem spielen, was er gerade nicht mag. Das verbuche ich definitiv unter Fortschritt ;-).
Er geht hin und wieder von sich aus auf die Toilette, was ich toll finde, aber noch nicht als Durchbruch bezeichnen würde. Es klappt langsam alles immer besser.
Meinen Nerven ist die Tage ein wenig Erholung vergönnt. Das scheinbar grundlose „An-die-Decke-gehen“ und „Wütend-sein“ von Babykeks sind ebenfalls abgeflacht. Er scheint mir mehr ausgeglichenen, so als hätte er eine üble Phase hinter sich. Ich genieße die Zeit, denn der nächste Sturm kommt bestimmt.
In den letzten Tagen hatte ich einen wundervollen kleinen Zweijährigen um mich, der mir mit großer Freude beim Backen hilft, hin und wieder auf dem Staubsauger reitet und sich mit großer Sorgfalt um seine ganze „Lego-Familie“ kümmert. Er kommentiert fast jede seiner Handlungen, so als warte er darauf, dass ich ihm sage, wie toll ich alles finde, was er tut.
Als Letztes sei noch erwähnt, dass Babykeks seine Leidenschaft für das Telefonieren entdeckt hat. Er wollte auch früher schon die Großeltern anrufen, um ihre Stimmen zu hören, aber mittlerweile gibt er Antworten und stellt sogar von sich aus Fragen, was er vor einem Monat noch nicht getan hat. Seine Entwicklung schreitet mit großen Schritten voran und mein Liebster und ich genießen es, auf den Loge-Plätzen zuschauen zu dürfen.