Unsere Lieblings-Drogerie hat kleine kunterbunte Kinder-Einkaufswagen, die Babykeks vor einigen Wochen mit grenzenloser Begeisterung das erste Mal entdeckt hatte. Zwar schiebt er sonst auch gerne völlig ziellos die großen Einkaufswagen mit großer Freude gegen wehrlose Einkäufer oder Regale, aber so ein kleines Modell bietet ihm natürlich ungeahnt viele Möglichkeiten. Da ich mich schon vor einem Jahr davon verabschiedet habe, nur mal „rasch“ etwas in der Drogerie zu besorgen, lasse ich Babykeks den Spaß und erlaube ihm den kleinen Wagen zu schieben, auch wenn das heißt, dass wir vorneweg eine Dreiviertelstunde Zeit brauchen werden, um eine Packung Windeln und mein Duschgel zu kaufen. Hat eben alles seine Vor- und Nachteile, mit einem Kleinkind einkaufen zu gehen 😉
Alles was in erreichbarer Höhe steht, wird mit hektischer Emsigkeit in den kleinen Wagen geworfen und „wehe“ ich hole es gleich wieder raus! An guten Tagen sieht mein Kleiner ein, dass Mama keine vier Fläschchen Nagellackentferner kaufen möchte und Papas Haar noch fest und füllig genug ist, als dass er Anti-Haarausfall-Shampoo bräuchte, aber manchmal muss ich auch streng werden und hin und wieder fließen auch Tränen, wenn die tolle Taschentücher-Box mit dem roten Käfer nicht im Wagen bleiben darf. Seit Babykeks die „Terrible-Two“-Phase betreten hat, liegt er auch des Öfteren Mal um sich tretend und laut schreiend auf dem Boden. Mittlerweile setze ich meinen Einkauf dann einfach fort, behalte ihn im Blick und lass ihn sich abregen, denn etwas Anderes hilft da sowieso nicht. Auf die Leute, die mir dann tadelnde Blicke zuwerfen, pfeife ich, denn die hatten es offensichtlich noch nicht selbst mit einem Zweijährigen zu tun. Spätestens wenn ich mir Babykeks‘ heiß begehrten Kinder-Einkaufswagen schnappe, um weitere Produkte einzuladen, beruhigt er sich wieder. Denn auch mit Zwei wissen die Kids schon, dass Einkaufswagenschieben mehr Spaß macht als brüllend auf dem Boden zu wälzen.
Mittlerweile ist Babykeks auch richtig gut im Navigieren des Wagens geworden. Wo ich vor einigen Wochen noch eine Schneise an am Boden liegenden Produkten folgte und diese schnell wieder in die Regale befördern musste, folge ich heute meistens nur noch einer kleinen, freudig dahin düsenden Rakete. Er driftet regelrecht um die Kurven und weiß sogar schon, wo sich die Waren befinden, die wir immer kaufen. Völlig zufrieden ist er, wenn in der Nähe der Kasse „Probier-Kekse“ ausliegen. Während ich mich dann schon mal zum Bezahlen anstellen muss, schiebt er seinen Wagen dort hin und sucht sich mit prüfendem Blick sein Probier-Häppchen aus.
Nicht selten werden mir verwunderte Blicke zugeworfen, wenn ich so ganz ohne Produkte an der Kasse anstehe, aber sobald ich unsere Einkäufe auf das Förderband auflegen kann, rufe ich meinen Kleinen und er hilft mir, alles darauf zu legen. Während ich bezahle, schiebt er ganz stolz den Einkaufswagen wieder zurück an seinen Platz. Manchmal fällt es ihm richtig schwer, sich davon zu trennen, und es ist auch schon vorgekommen, dass er in seiner Euphorie mit vollem Wagen und den darin befindlichen noch nicht bezahlten Produkten mit zu viel Schwung an mir vorbei durch die Sicherung gerast ist. Das Piepsen erschreckt ihn aber jedes Mal so sehr, dass er sofort (ohne Wagen) zu mir zurückkommt. Und keiner hat ihm bisher Diebstahl unterstellt.
Babykeks und ich finden die kleinen Einkaufswagen toll! Das Einkaufen klappt mit jedem Mal besser. Er probiert immer seltener, auf eigene Faust Produkte einzuladen, und ich lasse tunlichst meine Finger vom Wagen, denn er mag es gar nicht, wenn Mama korrigierend in seine Route eingreift.
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Schön zu lesen, dass das Einkaufen mit Kind auch Spaß machen kann – aber es ist wie mit fast Allem mit Kind: Irgendwie eine Frage der Einstellung 😉
Da hast du Recht Marc. Ich versuche aus allem etwas Positives zu ziehen, andernfalls wird man schnell krank. Und wenn Babykeks nicht gerade schreiend auf dem Boden liegt, ist das Einkaufen mit ihm eigentlich immer sehr unterhaltsam 🙂