Hallo Ihr Lieben,
ich bin zurück von meiner kleinen (einwöchigen) “Internet-Pause”. Zwar war ich nicht völlig abstinent, doch ich habe es geschafft, eine volle Woche absichtlich keine Blogartikel zu schreiben. Gerade um die Mini-Mittwoch-Meinung tat es mir leid, aber diese eine Woche hat mir etwas Wichtiges aufgezeigt.
Ein Leben, in dem man nur das allernötigste online erledigt, ist tatsächlich möglich und ich VERMISSE das Online-Leben wahrhaftig, wenn ich nicht daran teilhabe. Das mag ein wenig eigenartig klingen, aber ich gebe zu, dass das Internet einen großen Teil meines Lebens ausmacht.
Um euch mein kleines “Selbst-Experiment” besser zu erklären, teile ich meine Beobachtungen der Übersicht wegen in On- und Offline.
Was ich in der Offline-Woche alles getan habe:
So gesehen blieb natürlich alles beim Alten, bis auf die Tatsache, dass ich mehr Zeit hatte, in Büchern (aus Papier) zu lesen und endlich einige “größere Baustellen” in Sachen Haushalt angepackt habe. Für Babykeks hat sich so gesehen nichts geändert, da ich immer sehr darauf bedacht bin, nur dann online zu sein, wenn er mich gerade nicht braucht bzw. schläft etc. Das Einzige, was Babykeks wohl aus meiner Woche ohne Laptop aufgefallen ist, war der Umstand, dass unser Balkon jetzt wieder richtig aufgeräumt ist und er viel Platz für sein Wasserspielzeug hat.
Was ich online vermisst habe.
Ich gestehe, dass ich mit meinem Smartphone online war (ich schäme mich auch ein bisschen), aber es musste sein. Ich habe mir den Wetterbericht mehrmals angesehen, da ich leider zu einem Eltern-Kind-Treffen erschien und sich folgende Situation ergab:
Ich hatte Babykeks einen Body, ein Langarm-Shirt und eine lange Jeans mit Socken und Schuhen angezogen, die Weste sicherheitshalber eingepackt und mich schon auf dem Weg zum Auto gewundert, wie angenehm der Morgen doch war. Als wir bei unseren Freuden ankamen, sah ich vier splitterfasernackte Kinder in einem Planschbecken herumtoben… den Rest könnt ihr euch ja denken. Es sei vielleicht noch erwähnenswert, dass ich wirklich ganz selten TV gucke und zufällig auch keinen Wetterbericht im Radio gehört hatte.
Es ist mir tatsächlich sehr schwer gefallen, nicht zu meinem Laptop zu laufen, um ihn einzuschalten. Mit den meisten meiner Freunde und Bekannten bin ich stets online im Kontakt, da sie weiter weg wohnen oder sich ein persönliches Treffen nicht so ohne Weiteres machen lässt. Diese Woche war ein wenig ungewöhnlich, da ich somit nur dieses eine erwähnte Eltern-Kind Treffen und meine engste Familie gesehen habe. Da alles so gar nicht meinem normalen “Abendablauf” entsprach, habe ich sogar tatsächlich vergessen, die Rechnungen für meinen Unterricht zu schreiben und abzugeben. Ohne meinen Kalender (Outlook) bin ich völlig aufgeschmissen.
Jetzt mag sich der ein oder andere von euch fragen, weshalb ich überhaupt dieses eigenartige Experiment gestartet habe.
Nun, vor einiger Zeit gestand mir eine Bekannte, dass sie sich auf der nach Hause-Fahrt mit ihrem Mann darüber unterhalten hatte, dass es ihr völlig unbegreiflich sei, wie ich “so viel Zeit” im Internet verbringen könnte. Denn so wie ich rede, würde ich nonstop online sein. Zögerlich kam dann auch die Frage, wie ich das alles zeitlich schaffe und ob ich auch etwas mit meinem Sohn hin und wieder machen würde. Das hat mich dann doch ein wenig getroffen und ich musste für mich herausfinden, ob mein Internet-Konsum tatsächlich auf Kosten meines Kindes geht.
Ich bin sehr erleichtert, dass dies definitiv nicht der Fall ist. Selbstverständlich sieht mich Babykeks am Laptop sitzen und JA, manchmal vertröste ich ihn auch einen Moment, um etwas zu Ende zu bringen, und ich gebe auch offen zu, dass ich häufig vor dem Laptop sitze, wenn mein Liebster zu Hause ist und die beiden etwas gemeinsam machen. Aber wenn ich mit ihm alleine bin, dann bin ich auch stets für Babykeks da. Klar ist mein Laptop an! Oftmals sogar die ganze Zeit, die wir zu Hause sind. Wir hören sämtliche Kinderlieder über den Laptop, das Radioprogramm läuft darüber und wenn ich (wie oft) mal wieder das Rezept vom Mittagessen vergessen habe, hilft auch hier das Internet schnell aus. Von dem Wetterbericht, den Nachrichten, den E-Mails und natürlich meinem lebenswichtigen Kalender (mit all seinen tausend Erinnerungen an mich) mag ich gar nicht erst anfangen zu berichten.
Ich liebe meine beiden Twitter-Accounts, den des Blogs und meinen privaten, die einen ganz wunderbaren Weg zu ganz außergewöhnlichen und unterschiedlichen Menschen darstellen. Ich weiß gar nicht, woher ich die Zeit nehmen soll, all die Blog-Artikel nachzulesen, die ich mir die vergangene Woche versagt habe, und alles nur, weil mich ein kleiner Nebensatz an meiner Mutterehre gekratzt hat.
Gut nur, dass ich jetzt wieder völlig beruhigt sein kann, denn mein Internet-Konsum mag sehr hoch sein, aber er gehört auf positive Weise zu meinem Leben und beeinträchtigt die Beziehung zu meinem Sohn in absolut keiner Weise. Ganz im Gegenteil – ohne das Internet mit all seinen Informations-Möglichkeiten hätte ich wohl nicht so viel “gelernt”, dass meiner Familie und ganz besonders auch meiner “Gelassenheit” zu Gute kam.
Wie ist das bei Euch? Habt ihr manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ihr online seid – oder seht ihr diese Sache ähnlich wie ich? Lasst es mich wissen und kommentiert bitte fleißig…
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Ein schoener beitrag
ich verstrh dich, musste mir sowas auch schon anhoern. Aber mir gehts haargenau wie dir. Ausserdem haette mein paul das ein oder andere schoene teil nicht, wenn ich dem pc abschwoeren wuerde. Lg…
Hi Bettina,
vielen Dank für dein Kommentar! Babykeks staubt auch regelmäßig das eine oder das andere tolle Teil ab… 🙂
LG Sabrina
Liebe Sabrina,
Da hab ich ja zum Glück nichts verpasst;-).
Mein Läppi ist auch häufig an und ich bin meist mittags und Abends in “meinem Forum” unterwegs. Seit allerdings Junior (der, während ich ‘internette’, ohnehin seine Lieblingsserien per Fernseher schaut) wieder 3x wöchentlich in die Werkstatt gefahren wird und auch meine bessere Hälfte einen Arbeitsplatz ergattert hat, reiße ich mich enorm zusammen ;-).
Meist bin ich früh nur kurz online, dann rufen mich Hausfrauenpflichten, die sich ohne Anhängsel im Umfeld schneller als üblich erledigen lassen.
Meine Mittags”pause” nutze ich dann ausgiebig für’n Läppi, wenn mich nicht der Garten ruft. Ja und Abends, wenn ich Junior mit dem Abendessen versorgt habe, schalte ich die “Klappbox” wieder ein. Meist bringt der elsiemann den Junior zu Bett und guckt dann anschließend selber in die viereckige Kiste namens Fernseher, da bin ich dann ungestört.
Meine Tätigkeiten/Hobbies haben sich nur etwas verlagert, seit das Internet Einzug gehalten hat. Bis dahin las oder strickte ich eher mal. Aber seit die Kinder erwachsen sind, hatte sich das sowieso erledigt – das stricken vor allem.
Vieles ist ‘ne Frage der Einteilung. Und was mir grad jetzt einfällt: Meine beiden besten Freundinnen haben kein Internet, mit ihnen telefoniere ich zwar selten, aber dann ausgiebig.
Liebe Grüße von elsie
Halo Elsie,
es freut mich sehr zu hören, dass bei euch auch wieder eine beruhigende Normalität eingekehrt ist. Das mit den Hobbys ist bei mir ähnlich. Oftmals geht die “Lesezeit” für das Internet drauf… aber das ist völlig in Ordnung… Meine Einteilung scheint bislang sehr gut zu funktionieren 😉
Ganz lieben Gruß
Sabrina
Genauso ist das bei mir auch, das kann ich auch ohne Experiment sagen. Ich bewundere, dass du das tatsächlich durchgezogen hast und ich freue mich, dass das Ergebnis so positiv ausgefallen ist! Habe dich/euch vermisst und freue mich, dass du jetzt wieder “da” bist 🙂 Hatte mich schon gewundert, dass von dir auf einen Kommentar von mir vor ein paar Tagen keine Reaktion kam, dabei antwortest du doch immer 😉
PS. und ich kann verstehen, dass der Satz an deiner Ehre gekratzt hat!! Wissen die betreffenden Personen von deinem Experiment?
Huhu Viv,
keine Sorge ich würde doch niemals ohne ein “Auf Wiedersehen” “gehen”… Das Experiment war schon sehr hart und ich habe ja hin und wieder ein wenig mit meinem Smartphone geschummelt, aber nochmal werde ich das sicherlich nicht durchziehen…
Die Betreffende weiß nichts von meinem Selbstversuch und ich werde den Teufel tun und es auch nur erwähnen. Ich denke, Menschen die das Internet “nicht kennen” können sich eben kein Bild von den Vor- und Nachteilen des Netztes machen und somit wäre das verschwendeter Atem. Es ist mir auch recht gleichgültig was sie von mir hält. Ich wollte nur für mich sicher gehen, dass ich mir nicht in die eigene Tasche Lüge auf Kosten meines Kindes und da ich nun sicher bin, dass alles gut läuft, so wie es ist, kann ich auch wieder ganz beruhigt meine sonstige Haltung gegenüber solcher “nicht ganz so qualifizierter” Kritik wahren.
Vielen Dank, dass du immer so viele nette Kommentare da lässt 🙂
Herzlichst
Sabrina
Ach sie kennen das Internet nicht?! Na das ist ja dann eine ganz besondere Spezies. Aber wie gesagt, ich bewundere, dass du das Experiment für DICH und dein Kind (nicht für irgendwen und einen dummen Kommentar) durchgezogen hast und ich finde, viel mehr Eltern sollten das tun. am besten die, die das Kind mit Ballerspielen am PC ablenken und den ganzen Tag in der eigentlich gemeinsamen Zeit vor dem Bildschirm hocken…
Amen, liebe Viv 🙂
Hallo Sabrina,
Ich kann wirklich verstehen, dass dich dieser Satz getroffen hat! Ich habe mich dann auch gefragt, ob ich zu viel am Computer sitze. Aber ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass es viel sein mag, meine Tochter aber nicht darunter leiden muss. Ich bin online, wenn ich sie stille oder wenn sie schläft, nicht mehr.
Liebe Grüße,
Anna
Hallo Anna,
ich bin froh, dass ich in dieser Sache ebenfalls ein reinen Gewissen vorweisen kann aber getroffen hatte es mich (wie gesagt) schon… Es ist schon eigenartig, wie andere Menschen einen selbst manchmal sehen…
Danke für dein Kommentar.
Lieben Gruß
Sabrina