Die erste Nacht (seit drei Nächten), in der Babykeks nicht zu mir ins Bett gekrochen ist, aus Gründen wie: „Ich vermisse Papa!“, „Ich habe schlecht geträumt, Mama!“ oder „Ich bin aus dem Bett gefallen!“, „Ich habe mich wach gehustet…“ liegt hinter mir 😉
Babykeks war letzte Woche leider krank und gerade, als der kleine Kerl wieder einigermaßen fit wurde, fliegt der heiß geliebte Papa auch noch dienstlich nach Israel. Das mega große Vermissen war vorprogrammiert. Dummerweise werde dann auch noch ich so richtig krank und bleibe mit all den Bakterien (seinen und meinen), schlaflosen „Huste-Nächten“ etc. pp. alleine zurück.
Aber um zu meinem ersten Satz zurück zu kommen: Die erste Nacht, die ich alleine in meinem Bett zubrachte, wurde um sieben Uhr in der Früh von einem sturmklingelnden DHL-Boten unterbrochen, der das neue Handy des Liebsten liefert. Auf meine Frage, warum der Arme so früh schon arbeiten muss, kommt ein übel launiges „Weil das eine Express-Lieferung ist!“ Ich stutze, denn wir warten schon seit fast zwei Wochen auf das Paket – aber gut, warum sich so früh schon aufregen.
Keksilein wurde natürlich vom Sturmklingeln wach und so machte ich uns Frühstück und vierzig Minuten später ging es auf zum Kindergarten. Ich möchte betonen, dass ich meine Medikamente absichtlich erst nach Ankunft zu Hause einnahm, da diese mich völlig umwerfen…
Da steht sie also: Mein geliebte Couch und heute habe ich den unumstößlichen Vorsatz, den gesamten Tag auf ihr zu verbringen. Ausgerüstet mit Wasser, der Fernbedienung und Telefon weihe ich auch gleich meine neu gekaufte Kuscheldecke ein. Das TV-Programm ist so richtig mies, also durchstöbere ich unser Filmarchiv und versinke im herrlichen Zustand des Nichts-tuns, das man als Mama allzu oft schmerzlich vermisst.
Nachmittags kommt mein Liebster fix und fertig von seiner Dienstreise zurück, überreicht mir strahlend israelische Köstlichkeiten und schläft kurz darauf auf meinem Fleckchen Sofa ein. Nun ja, ich liebe ihn wirklich sehr, also ziehe ich auf das kleine Eck um, und nachdem ich meine Mittagsdosis Medikamente eingenommen hatte, schlafe ich ebenfalls ein.
Ich erwache von einem beunruhigenden Poltern, das sich als mein Söhnchen herausstellt, der (wie abgesprochen) von Oma und Opa aus dem KiGa abgeholt wurde und nun in absoluter Vorfreude gegen die Eingangstür hämmert und nach uns ruft.
Ich raffe mich auf und lasse das Dreiergespann noch völlig verschlafen ein. Babykeks rast sofort in Richtung Wohnzimmer und schafft vor lauter Freude beinahe die Kurve nicht, streift mit der kleinen Schulter noch den Türrahmen und wirft sich in die schlafenden Arme seines Vaters, der daraufhin natürlich hellwach wird…
Danach habe ich meine Sofaecke wieder und schaue entspannt zu, wie meine beiden liebsten Männer ihr Wiedersehen zelebrieren. Einmal muss ich mich noch aufraffen, um ein Abendessen zu kochen: grüne Bandnudeln in Lachs-Sahne-Sauce. Keksilein isst auffallend viel und der Liebste wirkt auch zufrieden, nur ich stockte kurz, als mich der Gedanke wie ein Blitz trifft, dass sich doch eigentlich keine Milchprodukte mit meiner Medikation vertragen. Tja…
Das gesamte Zu-Bett-geh-Ritual erledigen meine Männer alleine. Als Babykeks dann zu mir ins Bett kriecht, will er nur einen Gute-Nacht-Kuss, doch das Kuscheln mit Mama und Papa ist so schön, dass er nach kaum zehn Minuten einschläft.
Im Halbdunkeln beobachte ich meinen Liebsten dabei, wie er Sohnemann völlig routiniert eine Schlaf-Windel anlegt und dann in sein Bett trägt. Kennt ihr dass, wenn ihr in diesem Moment daran denken müsst, was für ein wunderbarer Moment ihr gerade erlebt. Diese Ruhe und das Vertrauen – einfach Liebe!
Was für ein ruhiger Tag und das obgleich mein schlechtes Gewissen wegen meiner Schüler mich plagt und meine Halsschmerzen zuweilen richtig fies sind.
Aber eine doofe Sache muss es ja immer geben… Wisst ihr eigentlich, warum zum Kuckuck die blöden Batterien in den ollen Rauchmeldern immer und wirklich absolut immer am späten Abend leer werden????
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