Als ich Babykeks kürzlich aus dem Kindergarten abholte, war ich sehr überrascht, seine Oberlippe auf doppelte Größe angeschwollen und blutverschmiert anzutreffen. Mein erster Gedanke war: „Er ist sicherlich wieder vom Dreirad gefallen!“.

 

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Ich fragte ihn, was passiert sei, und er sagte nur, ein anderer Junge war das. Weil im KiGa gerade „die Hölle los war“ entschied ich mich dazu, nicht näher bei der Erzieherin nachzufragen und die Sache auf morgen beim „Bringen“ zu vertagen.

 

Erst zu Hause verspürte Keksilein das Bedürfnis, mir zu erzählen, wie es  zur blutigen Lippe gekommen war. Es sah ganz danach aus, dass Babykeks seine erste „Prügelei“ ausgefochten hatte, was mir auch die Erzieherinnen am nächsten Tag bestätigt haben.

 

Nur gut, dass er nicht alleine war! Es trug sich wohl im Sandkasten zu. Babykeks spielte mit seinen beiden Freunden „P“ und „L“ im Sand, und die Drei waren damit beschäftigt, eine riesen Sandburg zu bauen. Ein großer, angehender Schuljunge wollte das Bauwerk zerstören und die drei Kleinen begehrten natürlich dagegen auf. Tja, dummerweise traf daraufhin eine Schaufel Babykeks’ Gesicht, was die Auseinandersetzung jedoch noch nicht beendete. Noch bevor eine Erzieherin eingreifen konnte, stürzten sich „P“ und „L“ heroisch auf den Schaufel-Schläger und verteidigten Babykeks’ Ehre.

 

Es muss wohl eine Menge Blut geflossen sein und es waren zwei Kühl-Packs vonnöten, bis die Situation einigermaßen abgeklungen war. Der große Junge wurde schlimm ausgeschimpft, so die Worte meines Sohnes und Babykeks beschloss, dass „P“ und „L“ nun seine ALLERbesten Freunde sind und er gerne mal zu „L“ nach Hause zum Spielen gehen möchte.

 

Ich muss gestehen, dass ich sehr überrascht von mir selbst war. Ich fiel nicht vor Schreck in Ohnmacht und ich verspürte auch nicht den sofortigen Drang, den Schläger-Jungen ordentlich die Leviten zu lesen. Ich dachte einfach nur daran, dass mein Junge gerade Bekanntschaft mit üblen Aggressionen gemacht hat und ich doch so sehr gehofft hatte, dass es zumindest bis zur Schulzeit nicht der Fall sein würde.

 

Nun ja, er hat es gut weggesteckt und seine Freundschaft zu den beiden „Verteidigern“ vertieft. Zwei Tage hat er jedem, den er traf erzählt, wie der große Junge umgehauen und ausgeschimpft wurde. Die Lippe sieht übrigens auch nach fünf Tagen noch sehr übel aus und ich bin froh, dass sie ihm jedoch anscheinend nicht schmerzt.

 

Ich möchte jetzt keinesfalls klischeehaft klingen oder gar eine Geschlechterdebatte heraufbeschwören, aber wie oft werde ich mir solche „Jungengeschichten“ von Prügeleien wohl noch anhören und ansehen müssen?

Ehrlich gesagt, wünsche ich mir aus ganzem Herzen, dass Babykeks niemals wieder Aggressionen oder gar Gewalt ausgesetzt sein wird und es bricht mir das selbige, dass ich kaum Einfluss darauf haben werde und ihn vor so unglaublich vielen Dingen nicht werde schützen können…

 

Habt ihr ähnliches erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen? Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren… 

            

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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