Ich erinnere mich sehr gut daran, wie ich als Kind bis hin zur Jugendlichen häufig starke „Wachstumsschmerzen“ hatte. Sie kamen immer am Abend oder in der Nacht und waren so stark, dass ich mich vor Schmerzen wandte.
Die ersten Male erschreckten meine Eltern zutiefst, mir wurden kalte Wickel um die schmerzenden Beine geschlungen und beruhigend über den Kopf gestreichelt. Als ich schon einige Jahre älter wurde, glaubten mir meine Eltern nicht immer, dass die Schmerzen tatsächlich so heftig waren und Schmerzmittel bekam man „damals“ als Kind sowieso nicht.
Heute weiß man, dass Wachstumsschmerzen durchaus real sind, und vor allem auch, wie man mit ihnen umgeht.
Am häufigsten treten Wachstumsschmerzen bei Kindern zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr auf, und dann nochmals vermehrt zwischen dem achten und dem zwölften. Allerdings gibt es nach wie vor „nur Theorien“, was diese heftigen Schmerzen verursachen könnte.
Wachstumsschmerzen hängen eventuell mit dem Körperwachstum, mit diversen Belastungen über Tag oder mit der Entwicklung des Nervensystems, der Schmerzverarbeitung oder aber auch mit hormonellen Einflüssen zusammen.
Dehnübungen und Massagen können die Schmerzen abschwächen. Sind sie dennoch sehr stark, ist eine Schmerzmittelgabe dem Alter und dem Gewicht entsprechend angeraten. Selbstverständlich sollte man als Eltern nach dem ersten Auftreten dieser Symptomatik den Kinderarzt aufsuchen, um Krankheiten, wie z.B. Rheuma, ausschließen zu können.
Als Babykeks mit knapp vier Jahren das erste Mal über sehr starke Beinschmerzen klagte, dachte ich zuerst an Überbelastung, doch gerade an diesem Tag war das Wetter schlecht und wir spielten fast nur zu Hause. Ich machte ihm erst kalte – und als dies keine Wirkung zeigte -, später warme Umschläge um die Beine, doch es schien immer schlimmer zu werden. Als sein Jammern immer herzzerreißender und sein Pulsschlag immer höher wurde und uns so deutlich machte, wie heftig die Schmerzen wohl sein mussten, entschieden wir uns, ihm Ibuprofen-Saft zu geben. Kaum zwanzig Minuten nach der Einnahme war der Spuck vorbei und Keksilein konnte wieder schmerzfrei einschlafen.
Es scheint kein Muster hinter den Schmerzattacken zu stecken. Sie kommen stets überraschend und immer sofort recht heftig und wirken sich (wie leider auch bei mir damals) stets „nur“ auf die Beine aus. Generell können Wachstumsschmerzen aber auch in sämtlichen Gelenken auftreten.
Ich höre stets auf mein mütterliches Bauchgefühl, wenn mein Söhnchen über (solche speziellen) Schmerzen klagt. Gedanken wie “Könnten seine Schienbeine wegen des Fußballtrainings schmerzen?” werden gegen meine Erfahrungen zum Thema Wachstumsschmerzen abgewogen, und bislang hatte ich (zum Glück) immer recht mit meiner Einschätzung, was die verschiedenen „Behandlungsmethoden“ und anschließenden „Behandlungserfolge“ deutlich machten.
Ich bin sehr froh, dass die Medizin immer mehr Erkenntnisse über die kleinen Körper unserer geliebten Wunder erlangt, denn sein Kind leiden zu sehen, ist wirklich kaum erträglich.
Hoffentlich werden Babykeks und auch Babykrümel keine Wachstumsschmerzen mehr ertragen müssen und eure Kleinen hoffentlich auch nicht…
Detailliert nachzulesen bei z.B.: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. oder Kurzfassung via Cleankids