Ja, gehört hatte ich natürlich schon einmal von diesen berüchtigten Pseudokrupp-Anfällen, aber selbst einen erleben zu müssen, ist gar nicht lustig.
Pseudokrupp ist eine (virale) Entzündung der Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder. Dies ist keine ansteckende Krankheit. Die Anfälle sind kaum hervorsehbar und treten meistens bei Kleinkindern zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 6. Lebensjahr auf, da die Atemwege in diesem Alter wachstumsbedingt noch sehr klein sind und schneller anschwellen und sich verschließen können.
Die Sterblichkeitsrate aufgrund von Pseudokrupp in Deutschland ist sehr gering. Jungs sind statistisch häufiger betroffen als Mädchen und die gute Nachricht ist, dass sich Pseudokrupp „verwächst“ und im Erwachsenenalter (zumeist jedoch bereits ab dem 7. Lebensjahr) nicht mehr auftritt.
Eindeutige Anfallssymptome sind:
- ein trockener, bellender (nicht mehr endender) Husten,
- fauchende oder pfeifende Atemgeräusche (Stridor), besonders beim Einatmen,
- eine erschwerte Atmung.
Den Anfällen geht stets eine bereits mehrtägige Erkältungskrankheit (Infekt der oberen Atemwege) voraus und sie treten zumeist in der Nacht auf.
So verhält man sich als Elternteil während eines Anfalls:
- Ruhe bewahren und versuchen, das Kind zu beruhigen.
- Den Notruf wählen bzw. einen Arzt verständigen.
- Nach draußen an die kühle (idealerweise feuchte) Luft bringen.
- Das Kind in kleinen Schlücken Wasser trinken lassen.
- Kühlende Wickel um den Hals legen zum Abschwellen der Schleimhaut.
- Falls dies nicht der erste Anfall ist, sofort Medikamente (Cortison-Zäpfchen) verabreichen.
Leider gibt es keine genauen Angaben, wie lange ein Pseudokrupp Anfall dauert, da dies auch vom Schweregrad (1-4) des Anfalls abhängig ist.
Wie man versuchen kann einen Anfall vorzuzbeugen:
In einer zu befürchtenden akut werdenden Phase sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Die Raumtemperatur sollte nicht 18° übersteigen.
- Gründliches Lüften des Schlafzimmers.
- Vor dem Zubettgehen die Raumluft anfeuchten. (Feuchte Tücher über den Heizkörper hängen.)
- Bei Erkältungen etc. das Kind mit dem Kopf etwas erhöht legen (wenn es das Alter des Kindes zulässt).
Leider sind auch all diese Verhaltensmaßnahmen kein hundertprozentiger Garant dafür, einen Pseudokrupp-Anfall abzuwehren.
Generell gilt, wenn ihr unsicher seid, ob euer Kind einen Pseudokrupp-Anfall hat oder nicht, immer sofort einen Arzt hinzuziehen (Notruf wählen). Besser einmal zu oft, als einmal zu spät. Wir Eltern haben ein sehr gutes Bauchgefühl bei solchen Dingen, auf das wir hören sollten.
Babykrümel war erst 4 Monate alt, als er einen Pseudokrupp-Anfall (Grad 2) hatte, und wir blieben drei Nächte in der Klinik, bevor er „stabil“ genug war, wieder mit nach Hause zu dürfen. In unserem Kühlschrank liegt nun immer ein Cortison-Zäpfchen bereit und ich weiß, dass ich besonders achtsam sein muss, wann immer er erkältet ist, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein erneuter Anfall auftritt, ist leider gegeben.
Trotzdem fühle ich mich jetzt gewappneter und weiß, wie ich mich richtig im Notfall verhalten muss. Ich hoffe sehr, dass ihr diese Erfahrung niemals machen müsst, und wenn doch, habt ihr nun genug Informationen gelesen, um euch durch diese Zeit zu bringen.
Alles Gute
Sabrina
Pseudokrupp
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Man bekommt ja auch mächtig Angst wenn es da ums eigene Kind geht. Ich kann dich sehr gut verstehen. Meine kleine war auch öfter im Krankenhaus wo sie auf die Welt kam. Gut bei uns war es nicht sowas aber Angst bekommt man trotzdem.