Babykrümel ist nun 10 Monate alt – und JA, ich stille ihn immer noch. Babykeks in diesem Alter übrigens auch noch. Ich persönlich finde das ganz normal, aber man glaubt kaum, wie viele Leute da anderer Meinung sind.
Im Familienkreis wurde ich bemitleidenswert angeschaut, weil ich keinen Alkohol auf der Geburtstagsfeier meiner Schwester getrunken habe, und als sie den Grund erfuhren, bekam ich verwunderte Blicke zugeworfen.
Genauso eigenartig guckte die Kellnerin, als ich das Gratis-Alkohol-Getränk nach dem Menü dankend ablehnte mit meinem „großen“ Baby auf dem Schoß.
Sogar in der sonst so „Müttersachen-unterstützenden“-Mädels-Treff-Runde war die eine Hälfte völlig schockiert und riet mir zum sofortigen Abstillen. Gut dass es auch noch die andere Hälfte gab, die es ebenfalls für völlig normal hält, zumindest ein ganzes Jahr zu stillen.
Ehrlich gesagt könnte ich mir vorstellen, sogar noch länger zu stillen. Es ist das mit großem Abstand Allerbeste, das ich meinem Baby geben kann, und bequem ist es obendrein.
Stillen ist nicht immer ein Zuckerschlecken und läuft auch nicht stets reibungslos ab. Es gibt viele Frauen, die gute Gründe haben, nicht länger als X Monate zu stillen. Während ich diese Zeilen tippe, habe ich gerade eine wirklich fiese Brustentzündung. Das tut richtig weh!!! Aber ist definitiv kein Grund für mich, abzustillen.
Babykrümel wird derzeit noch zum Einschlafen gestillt, in der Nacht wacht er dann noch ein bis zwei Mal auf. Mittlerweile hat es sich eingespielt, dass er gegen 18 Uhr schläft, dann nochmal zwischen 22 und 23 Uhr trinkt und entweder schläft er dann bis ca. 5.30 Uhr durch oder er mag um 2 Uhr nochmal und schläft dann bis um 6 Uhr.
Hin und wieder darf er auch zum Frühstück nochmal trinken, aber meistens mag er lieber bei uns am Tisch mitessen. Er wählt das selbst und zeigt deutlich, wonach ihm gerade der Sinn steht. Im Verlauf des Tages isst er fast immer komplett am Tisch mit. In Ausnahmesituationen bekommt er auch gerne nochmal die Brust unter Tag. Wenn ein Termin länger dauerte und er hungrig ist, ich aber nichts da habe, das ich ihm geben könnte etc.
Die Vorteile des Stillens überwiegen für mich ganz klar. Der Verzicht auf z.B. Alkohol fällt mir überhaupt nicht schwer, auch wenn ich bei Feiern mal kurz wehmütig am Wein des Liebsten schnüffle 😉
Mein großer Sohn stillte sich Schritt für Schritt selbst ab. Er bestimmte die Reduktion seiner Stillmahlzeiten selbst und nach dem Tag seines letzten Stillens hatte ich auch überhaupt keine Probleme mit Milchbildung etc. Mein Körper wusste, dass Babykeks losgelassen hat, und mein Herz hatte dadurch ebenfalls im Vorfeld genug Zeit, sich mit der neuen Situation abzufinden.
Ich wünsche mir, dass es mit Babykrümel genauso sein wird. Er darf das Tempo bestimmen und ich genieße, solange ich noch darf…
Es ist die private Entscheidung einer jeden Mutter, wie lange sie ihr Kind stillen möchte, und ich finde, für diesen doch sehr privaten Bereich hat kein Außenstehender das Recht, seine Meinung aufzuzwingen oder sich ein Urteil zu bilden.
Stillen ist völlig natürlich und perfekt für das Baby.
Wie lange konntet bzw. wollt Ihr stillen?
Eure Sabrina
Ganz ehrlich?! Mein Sohn ist eineinhalb – und ich stille immer noch! Nicht nur nachts, er will auch tagsüber noch einmal ran. Als er letztens krank war, habe ich fast wieder vollgestillt und war froh, dass er so wenigstens etwas Nahrung zu sich nahm!
Mein Großer hat sich an seinem ersten Geburtstag selbst abgestillt. Er hatte da nur nachts getrunken und eine Woche nach dem Geburtstag hat er durchgeschlafen und wollte morgens dann auch gleich sein Müsli.
Der Kleine ist hingegen ein echter Brustjunkie… manchmal befürchte ich, er tauscht mich mit 14 gegen seine erste Freundin 😉 Nein im Ernst, mit 2 soll mal Schluss sein. Auch jetzt würde ich es gerne auf nachts reduzieren. Aber er ist SEHR hartnäckig. Und irgendwie finde ich es auch schön, sehr kuschelig. Sie werden so schnell groß!
In meinem Bekanntenkreis stillen übrigens fast alle noch ihre mehr als einjährigen Kinder. Gerade die Zweiten sind da sehr hartnäckig. Bei uns findet es auch keiner komisch oder merkwürdig, ein Glück!
Meine Tochter hat sich mit 10 Monaten selbst abgestillt da ich zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger war und die Milch dann wohl nen anderen Geschmack hatte. Ich hätte sie aber auch noch länger gestillt. Bei dem kleinen sind es mittlerweile auch schon wieder 8 Monate und ich finde es immer noch gut das es funktioniert aus den besagten gründen von dir. Habe auch fast den selben Rhythmus.
Lg Dany
Hey!
Toller Beitrag 🙂
Stille meine 16 Monate alte Tochter auch noch und das auch öffentlich (schockierend 🙂
http://kleinemami.blogspot.co.at/2015/05/wie-stillberatung-unsere-stillbeziehung.html
Lg Gertraud
Ach was. Ich find das toll! Mit dem Stillen ist es im Prinzip genau wie in jeder anderen Beziehung auch: solange alle Beteiligten sich wohl darin fühlen, ist alles bestens 🙂
Den Großen habe ich 5 Monate gestillt. Abgestillt habe ich, weil ich mir habe einreden lassen, ich müsse das für meine Gesundheit. Ich hatte so schlimme Rückenprobleme, dass ich quasi bewegungsunfähig war. Sollte harte Schmerzmittel nehmen. In der Zeit habe ich abgepumpt und weggeschüttet, um die Produktion am Laufen zu halten. Nach Absetzen der Medikamente und fast einem Monat Stillpause war das Kind allerdings nicht mehr vom Stillen zu überzeugen. Ich war sehr wehmütig…
Bei der Kleinen habe ich dann so lange gestillt, wie wir beide wollten. Es verlief sich irgendwann im 10. Monat im Sande, weil sie dann nachts lieber Wasser aus dem Becher trinken wollte. Tagsüber hatte sie schon alles bei uns mitgegessen.
Lass dir nix vormachen. Du machst das prima 🙂
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sabrina,
…und nach dem Tag seines letzten Stillens hatte ich auch überhaupt keine Probleme mit Milchbildung etc. Mein Körper wusste, dass Babykeks losgelassen hat, und mein Herz hatte dadurch ebenfalls im Vorfeld genug Zeit, sich mit der neuen Situation abzufinden.
Immer wieder lese ich Deine Zeilen und mir laufen dicke Tränen über die Wangen…
Wie wird es wohl sein, nicht mehr zu stillen bzw. die endgültig letzte Stillmahlzeit – das möchte ich mir noch gar nicht ausmalen.
Bei meinem großen Sohn hat es mit dem Stillen ja leider nicht geklappt, da er viele Wochen zu früh geboren wurde.
Daher habe ich dieses Mal alles daran gesetzt und es hat von Anfang an wunderbar geklappt. Er trank von Anfang an als hätte er nie etwas anderes gemacht und auch für mich fühlt es sich so an, als hätte ich das schon immer gekonnt. Eine traumhaft schöne Stillbeziehung, die hoffentlich noch ganz lange andauern wird.
Mein kleiner Mann ist nächste Woche 5 Monate alt. Aber auch ich werde sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis schon seit längerem gefragt, wie lange ich noch stillen möchte. Als ich dann ganz selbstverständlich geantwortet habe, dass ich gerne mindestens 1 Jahr stillen möchte, erntete auch ich erstaunte oder mitleidige Blicke. Aber das lässt mich bis jetzt völlig kalt.
Ich hoffe, dass mein kleiner Schatz sich noch nicht so schnell selbst abstillt und sehe es zu 100% wie Du – ich genieße so lange ich darf *schnief*
Diese Nähe, Wärme und Liebe die einen durchflutet, wenn die süße kleine Schnute sich um Deine Brustwarze legt und genüsslich anfängt zu trinken – unvorstellbar darauf in nächster Zeit zu verzichten.
Genießt es, solange ihr beide das möchtet.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
SweetiesMum
P.S.: Zum Glück bin ich bisher von einer Brustentzündung o. ä. verschont geblieben. Nur am Anfang hatte ich durch die ungewohnte Beanspruchung 1 – 2 Tage wunde Brustwarzen. Kennst Du die Multi-Mam Kompressen? Die haben mir sehr gut geholfen. Schon nach ein paar Stunden war nichts mehr zu merken.
Liebe Sabrina… weiter so 😉 Es ist eure Sache und da hat keiner was zu melden. Ich weiß noch bei mir war das genauso, etwa ab dem 5. Monat ging es los dass Nachfragen kamen und so zwischen 10 und 12 Monaten gab es bei mir auch den massivsten Druck zum Abstillen. Danach kam ich mir vor wie eine Langzeitstillende und außerdem ein totales Alien. Geschämt hab ich mich auch in der Öffentlichkeit zu stillen, schade! Im Nachhinein kommt mir das Alter auch total mega jung vor 😉 Jetzt ist sie 2,5 und will immer noch ab und an nuckeln, ist für mich auch ok da ich ja Tandemstillen will um die Geschwisterbeziehung zu fördern. Im Prinzip muss es dir gutgehen und dann kannst du schauen wie lange dein Kind das möchte, angeblich stillen die meisten Kinder zwischen 3 und 4 von selbst ab…
Jedenfalls: so ab 1,5 Jahren ist es den meisten Leuten dann so unangenehm da auch nur drüber nachzudenken dass ab dann nix mehr kommt 😛
Liebe Grüße, Frida die Hippie Mom 😉
Liebe
Frida, SweetiesMum, Sandra, Gertraud, Dany & Nathalie,
ich freue mich über jedes einzelne Wort von euch und schicke ein dickes Dankeschön 🙂
Wenn man lange genugt gesagt bekommt, das die meisten Probleme wie z.B. Durchschlafen etc. mit dem Abstillen gelöst wären, beginnt man fast selbst daran zu glauben…
Eure Worte kamen genau zur rechten Zeit. Hoffentlich mag Babykrümel noch ganz lange gestillt werden. Ich bin bereit und dank euch weiß ich sicher, dass ich nicht ganz allein auf weiter Flur stehe.
Ganz herzliche Grüße
Sabrina
Je länger eine Beziehung dauert, um so schwieriger ist es sie dann auch wieder zu beenden.
Aus Erfahrung kann ich jeder Mama empfehlen nach einem halben Jahr mit dem Abstillen anzufangen, sonst ist der Zeitpunkt verpasst und es wird immer schwieriger.
http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Abstillen-nach-2-Jahren-aber-wie_139681.htm
Kinder lernen durch Nachahmung und die Lust mit dem Löffel zu löffeln ist doch auch lustig und fördert die Selbständigkeit.
Liebe Conny,
wie du wahrscheinlich meinem Artikel entnehmen konntest bin ich da ganz anderer Meinung. Ich persönlich würde das Abstillen SOFORT nach dem sechsten Monat NICHT empfehlen – wobei deine Wortwahl es “langsam” zu tun, natürlich etwas verwirrend ist.
Ich denke, dass ein Kind das zum Stillen auch zusätzlich feste Nahrung erhält die Sache mit dem Nachahmen etc. ganz schnell und ebenfalls fröhlich lernt.
Mein Babykrümel ist jetzt 10 Monate, wird gestillt und isst zusätzlich auch selbstständig seine Mahlzeiten über Tag…
Danke für Deine Sicht auf die Dinge und Dein Kommentar.
Dies zeigt, wie unterschiedlich wir Mamis doch sind und welchen Weg wir auch wählen werden, die pure Liebe zu unseren Kindern ist das Wichtigste!
Herzlichst Sabrina
Hallo,
mir ging es ähnlich….14 Monate “Wie du stillst immer noch, ist ja schrecklich!!! Du Arme!”
Wie jetzt?! Das habe ich mir doch selbst so ausgesucht und ausserdem stille ich ein 14 Monate altes Kind ja schließlich auch nicht zu jeder Mahlzeit, also bin ich auch nicht geknechtet!
Am meisten muss ich sagen verletzte mich, dass nicht mal meine Mutter meine Einstellung teilte und mir immer wieder unterschwellig anriet endlich abzustillen..:-/
Mit 15 Monaten stillte sich der Kleine dann selbst ab und mochte zum Frühstück lieber Leberwurstbrot als Brust 🙂
Aber was ist eigentlich zuuuu lange stillen? Kann man das überhaut irgendwie eingrenzen? Es gibt auch Mütter die haben ihre dreijährigen noch an der Brust…!?
lG
Hi Theresa,
ich denke, solange die Stillbeziehung hamonisiert, braucht man sich keine Sorgen über die Dauer zu machen. Mein großer Sohn hat sich auch irgendwann selbst abgestillt und ich denke, dass es beim Kleinen auch darauf hinaus läuft.
Das mit deiner Mutter kann ich gut verstehen. Ich kenne die Situation selbst. Aber bevor du weiterhin enttäuscht oder sogar sauer auf sie bist halte dir eines vor Augen. Vor “30” Jahren war die Welt noch ganz anders. Da wurde beim kleinsten Schnupfen sofort abgestillt. Es gab keine Studien darüber, wie profitabel das Stillen für die Babys ist- damals war es “nur” essen.
Deiner Mutter wurde sicherlich von ihrem Arzt und ihren Vertrauten zum Abstillen geraden (denn so war das damals nunmal) und weil Du ihre Tochter bist, möchte sie nur das Beste für dich und ihr Enkelkind. Das Beste das sie kennt war nunmal “kurzes Stillen”.
Wenn wir heutigen Mamis über jedes unqualifizierte/gutgemeinte/niveaulose/unangebrachte/etc.pp Kommentar aufregen würden, hätten wir alle heftige Magengeschwüre… Außerdem sind wir doch ehrlich – die meisten Leute reden darauf los bevor sie über ihre Antworten nachdenken… nimm es Dir nicht so zu Herzen, sondern höre auf Dein Gefühl und sei froh, dass Du in der heutigen Zeit mit all diesem grandiosen Wissen deine Kinder aufziehen kannst…
Herzlichst Sabrina