Wir wurden enteignet 🙁 Seit diesem Jahr sind wir keine Gartenbesitzer mehr, denn unser Garten wurde uns vom Vermieter „entzogen“, denn er plant, Garagen und eine kleine Grünflächenanlage „für alle“ auf dem Grundstück zu errichten.

 

GartenParkplatz

 

Ich muss euch wohl kaum verdeutlichen, wie sauer und enttäuscht wir darüber sind. Keine Grillfeste dieses Jahr. Meinen und Babykrümels Geburtstag werden wir in der engen Wohnung feiern müssen.

 

Ihr könnt euch wohl unschwer vorstellen, wie es derzeit in unserem Mini-Keller und auf unserem kleinen Balkon aussieht. Alles, was wir in unserem geliebten Garten hatten, befindet sich nun auf diesen wenigen Quadratmetern verteilt.

 

Ich bin so traurig über den Verlust. Denn uns wurde nicht nur die Möglichkeit genommen, eine Auszeit im Grünen zu haben, sondern auch viele meiner Kindheitserinnerungen werden zerstört.

 

Diese Gartenanlage war im Besitz meiner Familie, bereits bevor ich geboren wurde. So unglaublich viele Erinnerungen verbinde ich mit diesem Fleckchen Grün. All meine Geburtstagsfeiern fanden dort statt. Erinnerungen an Grillgeruch, Eis essen, Spielen auf der Wiese, Tischtennis-Turniere, Dösen im Schatten, und sogar unser erster Familien-Weihnachtsbaum wurde dort gepflanzt und wuchs in unglaubliche Höhen hinauf.

 

All unsere Gartennachbarn waren nicht weniger geschockt als wir und die Enttäuschung scheint selbst jetzt, wo es offiziell ist, nicht abzuebben.

 

Da der Vermieter bereits vor der „Enteignung“ die Zugangstore etc. geöffnet hatte, wurden wir sogar bestohlen. Wertvolle Geräte und sogar Kleinigkeiten wie Abdeckmaterialien oder Ranken wurden mitgenommen. Unsere (abgeschlossenen) Gartenhäuser waren aufgebrochen worden und die Diebe warfen alles, was ihnen nicht wertvoll genug erschien, auf den Boden.

 

Schock und Wut über dies gesellt sich zu unserer grenzenlosen Enttäuschung.

 

Am meisten schmerzt mich, dass meinen Söhnen die Möglichkeit genommen wurde, so wunderbare Kindheitserinnerungen zu machen, wie ich sie hatte. Im Schutz dieser einzigartigen und so unglaublich netten Gartengemeinschaft hatte ich die absolute, gefühlte Freiheit als Kind. Durch die Büsche schleichen, die Tiere beobachten, Blumen pflanzen, mit Wasser spielen und zusehen, wie vom kleinen Setzling alle Stadien bis zur leckeren Tomaten durchlaufen werden.

 

Der finanzielle Schaden wird uns selbstverständlich ebenfalls nicht ersetzt. Schließlich können wir uns glücklich schätzen, überhaupt mitten in der Stadt das Privileg eines Gartens besessen zu haben. Der teuere Sandkasten, das selbstgebaute Gartenhaus aus Echtholz, die vielen tollen Pflanzen, Büsche und Hecken, Sträucher etc., die wir gekauft haben und deren Früchte wir ernten wollten… Wir waren naiv und dachten, dieses Stückchen Erde wäre für die Ewigkeit…

 

Es ist eigentlich nicht mit Worten zu beschreiben.

 

Sicherlich werden sich viele Anwohner darüber freuen, eine Parkgarage zu bekommen, und wahrscheinlich profitieren auch mehr Kinder von der kleinen geplanten, öffentlichen Grünanlage, aber dennoch blutet mein Herz über unseren riesigen Verlust.

 

Wir ziehen unsere Konsequenzen daraus, denn nun hält uns hier nichts mehr… aber das ist noch Zukunftsmusik…

 

Liebe Grüße aus dem Wohnzimmer (auf dem Balkon ist noch immer kein Platz) 🙁

Eure Sabrina

                           

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

8 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Ach je, das ist wirklich mies. 🙁 Ich kann mir vorstellen, wie toll es gewesen sein muss, einen eigenen Garten zur Verfügung gehabt zu haben. Grad mitten in der Stadt. Ich hab mit der Großen auch mehrere Jahre in der Stadt gewohnt, allerdings eben ohne Garten(zugang) und es ist schon ein riesiger Unterschied zu jetzt. Wenn man das Kind einfach “rausschmeißen” kann. Hmpf.

    Ich wünsche Euch, dass Eure “Zukunftsmusik” eine schöne wird!

    LG,
    die Alltagsheldin

    • Hallo Alltagsheldin,
      Kind “rausschmeißen” hört sich in diesem ganz speziellen Fall so richtig gut an 😉
      Hoffentlich klappt das auch bald bei uns.
      Ganz lieben Gruß
      Sabrina

  • Oh, das tut ja schon beim Lesen weh, liebe Sabrina.

    Ich wünsche euch, dass sich Wege ebnen für eine neue Freiheit für euch und eure Kinder!

    Liebe Grüße von elsie

    • Vielen lieben Dank, liebe Elsie.
      Wir haben gerade die Tage einen Plan ausgetüfftelt, wie wir den Kindern wieder mehr “Grün” ins Leben zaubern können… Darüber berichte ich bald.

      Ganz herzliche Grüße an dich und deine Lieben.

      Sabrina

  • Oh nein, das ist wirklich traurig!
    Gerade wenn man selber mit etwas aufgewachsen ist, ist es doch noch schlimmer.
    Schade, dass es so gekommen ist und eine Frechheit, wie mit euch umgegangen wurde.

    • Hallo Nicole,
      ja ganz genau… vielleicht wäre es weniger hart, wenn ich nicht all diese wunderbaren Kindheitserinnerungen hätte…
      Danke für deine Worte…
      Herzlichst Sabrina

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