Manchmal ist es frustrierend.

Man tut schlichtweg alles für seinen Nachwuchs und doch scheint es nie genug zu sein. Begriffe wie “undankbar” und “verwöhnt” schwirren durch die elterlichen Gedanken und man fragt sich, wo man nicht genug pädagogisch eingegriffen hat und wie man das Ruder noch herumreißen kann.

 

Stichwort: Geschenke

Gerade jetzt, da die Weihnachtszeit vor der Tür steht, fragen sich viele Eltern, was sie ihren lieben Kleinen schenken könnten. All die Glücklichen, die sich eine Auswahl leisten können, aber auch die Familien, bei denen der Gürtel finanziell recht eng geschnallt werden muss.

 

Kauft man ein „teures“ Geschenk (und dies ist in Relation zum Einkommen gemeint), bedeutet dies nicht unbedingt, dass das Kind dankbar und glücklich sein wird. Oftmals ist die Enttäuschung über das unerwartete Verhalten des Kindes verletzend und nicht nachvollziehbar für die Eltern, die sich lange Gedanken gemacht haben und vielleicht auf einiges verzichten mussten, um den Kauf überhaupt tätigen zu können. Kinder haben noch lange kein Verständnis für die Worte: „es sich nicht leisten können…“.

 

Die schlechte Nachricht ist,

dass man die Kinder nicht dazu zwingen kann, sich wahrlich über alles, was sie geschenkt bekommen zu freuen. Geschenke zu bekommen, ist für die meisten Kinder heutzutage „normal“ geworden. Sie wissen, dass ihnen die meisten Wünsche erfüllt werden können.

 

Schließlich werden sie nach ihren Wünschen gefragt, bekommen hin und wieder auch mal etwas unter der Reihe und sind eben schlichtweg Kinder. Sie heucheln keine Freude, sie fühlen in diesen Momenten einfach nur die Enttäuschung und den Frust, wenn in ihren kleinen Köpfen das Geschenk unter der Verpackung nicht ihrer Vorstellung entspricht.

 

Die gute Nachricht,

es wird besser mit den Jahren. Ob es daran liegt, dass man seinen Kindern Dankbarkeit und ein wenig Demut vorleben kann oder ob sie einfach das „Heucheln“ verstanden und abgeguckt haben, bleibt natürlich für Viele offen.

Es ist das Recht der Kinder, „undankbar“ zu sein.

 

Diesen Satz habe ich schon oft gelesen und gehört, aber auch wenn ich verstehe, was damit gemeint ist, so mag sich mein Herz noch immer nicht daran gewöhnt haben, dass ich es manchmal einfach nicht schaffe, mein Kind auch mit etwas Materiellem glücklich zu machen, und dass es noch immer nicht verstanden hat, dass Geschenke Geld und Organisationszeit kosten.

 

Im Angesicht der vielen Krisen und Kriege auf der Erde sind das ganz klare Luxusprobleme, aber es sind nun mal präsente Empfindungen, die sich nicht einfach abstellen oder ignorieren lassen.

 

Das nächste Mal, wenn die Augen meiner Söhne nicht leuchten, obwohl sie ein Geschenk erhalten, versuche ich, nicht allzu sehr enttäuscht zu sein. Ich versuche, mich daran zu erinnern, dass meine kleinen Kinder nicht gierig oder unerzogen sind, sondern noch unverdorben und authentisch.

 

Wertschätzung muss man eben auch erst lernen…

 

Kennt ihr diese Situationen auch? Wie geht ihr damit um? Schreibt es mir…

 

Eure Sabrina

P.S.: Waren wir als Kinder nicht auch unverschämt undankbar?!

***

Nachdem diese Thematik via Twitter mit vielen tollen Bloggern diskutiert wurde, kam ein fantastischer Tipp von Daddy Dahoam.

Diese Sendung mit der Maus befasst sich mit dem Thema “Armut” und ist definitiv sehenswert.

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

7 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Liebe Sabrina,

    schöne Gedanken. Ich bin ganz ehrlich, ich störe mich nicht daran, wenn mein Sohn mir ehrlich sagt, dass ihm etwas nicht gefällt. Allerdings ist er mittlerweile in einem Alter, wo er mir genau sagen kann, was er haben möchte und wenn etwas mal nicht geht, dann bekommt er es kurz argumentiert und dann ist gut. Ehrlichkeit ist hier einfach das oberste Prinzip, von mir ihm gegenüber, aber auch andersrum. (Ich hab allerdings das Glück, dass mein Sohn ein mieserabler Lügner ist)
    Als ich jung war bekam ich von meiner Stieftante eine CD geschenkt. Es war zu der Zeit, wo dieser No Angels hipe war. Sie ging davon aus, dass ich ein typisches Mädchen bin und total darauf abfahr. Naja, ich stand auf so Mucke wie Evanescence. Als ich das Geschenk öffnete und den Titel las verklickerte ich unverblümt meinen pubertären Unfrieden und nahm kein Blatt vorm Mund. Damals gab es deshalb richtig Stress daheim. Aber mir lag es fern Freude zu heucheln. Ja ich glaub ich war unverschämt. Aber ich war zu der Zeit auch frustriert. Immer gab es Girlykram, dabei interessierte mich die Technik wie Playstation und Nintendo. Aber nein, immer wieder Barbies und Co. Ich hab es gehasst. Ich denke also, dass man in manchen Fällen diese sogenannte Undankbarkeit umgehen kann, wenn man seinem Kind genau zuhört. Zumindest klappt das bei uns. Es wird natürlich schwer, wenn das Kind sich nicht äußert oder sich nicht äußern kann.

    Liebe Grüße aus der ältesten Stadt Deutschlands

    Jenny

    • Hallo Jenny,
      vielen Dank, dass Du uns an Deinen Gedanken zum Thema teilhaben lässt. Das mit Girly-Zeug kenne ich persönlich nur zu gut 🙁
      Ich finde es schön, dass Dein Sohn so offen und ehrlich ist und hoffe, dass es auch zukünftig so bleiben wird…
      Leider ist das “Heucheln” in der heutigen Gesellschaft quasie erwünscht 🙁

      Ganz liebe Grüße aus der schönen Pfalz 😉
      Sabrina

      P.S.: Definitiv Team Evanenscence 😉

  • Also was das schenken angeht, will ich das nicht Undankbarkeit nennen, eher eine art “Enttäuschung” wenn man als Kind nicht das erhoffte bekommt. Ich sehe es aber auch als einen Lerneffekt, wenn man nicht immer all das bekommt, was man sich wünscht.

  • Ich finde ohnehin das geschenke ein bischen überhand nimmt! Ob weihnachten,Geburstag, Ostern, Nikolaus, Adventskalender und so weiter zuviel ist. Die bescheidenheit bleibt total auf der Strecke und unsere Kinder werden schon von der Kindheit an zu wesen erzogen die konsumieren.

    Der Gedanke auch mal etwas für andere zutun ohne eine Gegenleistung zu bekommen finde ich auch extrem wichtig, in einer welt wo sich die meisten nur um sich kümmern.

    Ich hoffe ich war nicht ein bisschen zu negative :D, ich finde es sehr gut wenn wir uns mit diesen Themen auseinandersetzen!

    lg tim

    • Lieber Tim,
      sich mit solchen Themen auseinander zu setzten ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Vielen Dank für deinen Kommentar hierzu.
      Ganz herzlichen Gruß
      Sabrina

  • Guten Abend.
    Aufgabe der Eltern ist es, eigenverantwortliche Menschen heranzuziehen. Geschenkle sind da Nebensache. Die Kinder müssen Werte lernen: Vertrauen, Respekt, Verantwortung, Rückgrat, Zuverlässigkeit.
    Irgendwann sind die Kinder selbständig: wenn sie das können, ist die Aufgabe der Eltern erfüllt. Punkt.
    Im Umfeld des Überflusses und der Verwöhnung ist das eine sehr schwere Aufgabe.
    Der Wolf

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