Geschwisterplüsch ist ein Wort, das ich zum ersten Mal bei Twitter las.
Es gefiel mir auf Anhieb und ich denke, weder Müttern noch Vätern von Geschwister-Kindern muss man erklären, was es bedeutet.
Als der Liebste und ich beschlossen, ein zweites Kind in unserer Familie haben zu wollen, machte ich mir verständlicherweise viele Gedanken. Einer der wichtigsten war dabei ganz sicher: Wie wird unser Erstgeborener auf Zuwachs reagieren?
Selbstverständlich kann man von einem (damals) Vierjährigen nicht erwarten, dass er tatsächlich versteht, was es bedeuten wird, großer Bruder zu werden.
Wie wir Eltern musste auch Babykeks in seine Rolle hineinwachsen und das Hineinwachsen machte mir ein wenig Bauchgrummeln, denn man hört nicht gerade selten, wie problematisch die erste Zeit sein wird. Stichworte: Neid, Entbehrung, veränderte Rituale etc. pp.
Natürlich ging auch an meinem Großen die Umstellung von der drei- auf eine vierköpfige Familie nicht aalglatt, aber ich finde, er hat das ganz phantastisch gemeistert. Was mich wieder zurück zum Thema bringt.
Geschwisterplüsch – diese unglaublich putzigen und wertvollen Augenblicke, die ich miterleben darf, wenn die beiden Jungs vermeintlich „alleine“ miteinander sind.
Diese zaghafte Vorsicht, mit der Babykeks seinen kleinen Bruder berührt. Das ernste kleine Gesicht, wenn der große Bruder dem Kleinen erklärt, dass er auf dieser Buchseite einen Teddybär sieht, oder er die Krümel, die auf dem Boden liegen, nicht essen darf.
Mittlerweile ist Babykrümel natürlich auch in der Lage, seine Zuneigung gegenüber seinem großen Bruder auszudrücken. Zwar geschieht das sehr grobmotorisch, aber absolut als Liebkosung verständlich. Babykeks beschwert sich auch nicht mehr, wenn Babykrümel seinen Kopf recht unsanft gegen ihn fallen lässt und sich dann mit ruckartigen Bewegungen an ihn schmiegt und dabei vergnügt quietscht.
Es ist einfach herrlich zu sehen, dass diese Liebe zwischen meinen beiden Jungs entsteht,
ganz ohne Drang und Muss, einfach nur, weil sie sich wirklich und wahrhaftig mögen und die Präsenz im eigenen Leben mittlerweile als selbstverständlich ansehen.
Eine weitere wunderbare Sache ist Babykeks‘ großer Beschützerinstinkt. Er wacht mit Argus-Augen über Babykrümel, wenn ich ihn darum bitte, und ist sichtlich stolz, wenn ich mich danach bei ihm für „die gute Arbeit“ bedanke. Er geht völlig auf in seiner Rolle als großer Bruder und Beschützer und gerne auch als erklärender Besserwisser.
Wir Eltern wissen, dass nicht jeder Tag voller Glitzer und Fanfaren vonstatten geht, aber die meiste Zeit ist es einfach nur wunderbar zu sehen, wie meine Söhne miteinander leben. Es tut mir im Herzen gut, denn ich weiß, dass sie füreinander da sein werden, wenn es den Liebsten und mich einmal nicht mehr geben wird.
Welch größeres Geschenk kann man seinen Kindern zuteilwerden lassen, als ihnen pure und bedingungslose Liebe zu schenken; und wie wunderbar ist es, diese in Form eines Geschwisterchens verwirklichen und versichern zu können…
Kennt ihr ihn auch – den Geschwisterplüsch? Schreibt es mir…
Eure Sabrina
Ach ja, mal wieder mitten ins Herz, liebe Sabrina!
Ein kleiner Auszug aus der Geburtstagseinladung von J.:
…A. und J. – oft sitze ich bei Euch und betrachte Euch: Wie ihr miteinander umgeht, wie ihr seid, welche Temperamente zusammenkommen. Eines ist dabei ganz deutlich: A. ist Dein großes Vorbild. Er bekundet täglich, wie lieb er Dich hat und wie stolz er auf Dich kleinen Bruder ist. Natürlich ist es an manchen Tagen anstrengend und A. ist genervt, weil mal wieder einer von seinen „Schätzen“ ramponiert wurde und er Dich am liebsten wegwünschen würde. Doch es sind Augen voller Liebe mit denen er Dich anschaut und achtsame Hände, mit denen er Dir hilft und Dich unterstützt. Ein Geschwisterkind trägt durch das Leben, teilt gute und schlechte Momente und ist doch beständig immer da…
Liebe Grüße und bis Freitag :o)
Liebste SweetiesMum,
ich freue mich immer von dir zu lesen 🙂 und heute ganz besonders… Ein wirklich ganz wunderbarer Text <3
Und so wahr!
Freue mich auf Freitag.
Ganz herzlichen Gruß
Sabrina