Friseurbesuch mit zwei kleinen Kindern
Ich war mit meinen beiden Jungs beim Friseur. Eltern wissen, dass dies für die Kinder nicht unbedingt die entspannende Sache ist, die sie für uns Erwachsenen im Normalfall darstellt. Da sich jedoch der Kindergarten-Fototermin nähert und Babykeks dringend sein „Winterfell“ gestutzt bekommen sollte, habe ich mich aufgerafft und relativ kurzfristig einen Termin für Beide ergattert.
Beim Friseursalon meines Vertrauens angekommen, wurden wir freudig begrüßt, denn das Team ist super kinderfreundlich und kennt die Babykeks-Familie schon seit Jahrzehnten. Da war ich also mit meinen beiden Wirbelwinden und entschied, dass der Große starten sollte, damit ich Babykrümelchen auf seinen ersten Haarschnitt vorbereiten konnte.
Selbst ist das Kind
Mir verschlug es für kurze Zeit die Sprache, als Babykeks mit seinen sechs Jahren aufs Genauste beschrieb, wie er gerne aussehen würde. Selbst die nette Friseurin musste breit grinsen und nickte anerkennend. Und das obwohl Keksi und ich nur ganz kurz bei der Anfahrt darüber gesprochen hatten, dass er sich seine Haarpracht gerne auch mal anders als sonst schneiden lassen könne…
Die ersten zehn Minuten schlug er sich vorbildlich und äußerst ruhig, doch nach einiger Zeit ließ er uns dann wissen, dass er jetzt keine Lust mehr hatte. Ich tauschte einen wissenden Blick mit der Friseurin aus und schon klapperte die Schere ein wenig schneller. Ich lenkte meinen Großen mit Fragen ab und nachdem der letzte Schliff mit der Haarschneidemaschine seine neue Frisur vollendet hatte, atmete ich erleichtert auf.
Ein unfertiger Haarschnitt wegen akuter Lustlosigkeit seitens des Kindes ist, gerade wenn der KiTa-Fotograf kommt, eher suboptimal. Da waren wir Murphy gerade nochmal entkommen…
Kleinkind-Haarschnitt
Dann wurde es jedoch so richtig aufregend. Babykrümels erster großer Haarschnitt stand an. Ich stellte ihm nochmals die liebe Friseurin vor. Diese zeigte ihm ihre Schere und den Kamm, und während ich unablässig mit meinem Kleinen redete, schnitt sie in Rekordzeit diese superleichten, feinen Babyhaare zu einer kecken Jungsfrisur.
Natürlich heißt das noch lange nicht, dass Babykrümel alles ruhig sitzend über sich ergehen ließ. Nein, nein. Er schaute nach seinem Bruder, er versuchte das Geräusch, das die Schere machte, auch zu SEHEN und war generell an allem interessiert, außer kurz stillzusitzen. Ich saß mit ihm auf dem Schoß auf dem Frisier-Stuhl, ich stand mit ihm auf dem Arm und zum letzten Schliff knieten die geduldige Friseurin und ich sogar auf dem Boden. Er schrie nicht, er weinte nicht, aber er zappelte und schaute ohne Unterlass überall hin, außer nach vorne.
Dankbarkeit und Zucker
Ich war unglaublich dankbar für diese Geduld, die unsere Friseurin an den Tag legte und natürlich für die tollen Haarschnitte meiner Jungs. Kaum eine Stunde nach Betreten des Salons waren wir auch schon wieder auf dem Weg zum Auto. Beide wurden beim Bezahlen noch mit einer Mini-Packung Smarties glücklich gemacht und mein Großer entschied, dass er sehr bald wieder zum Friseur gehen müsse. Tja, was zu dieser spontanen Entscheidung beigetragen hat, enthielt definitiv viel Zucker und war kunterbunt.
Zu Hause befreite ich uns drei von den pieksigen Schnitthaaren und war sehr erleichtert, dass dieser Besuch derart Drama-frei abgelaufen ist. Drückt uns die Daumen, dass zukünftige Friseurbesuche ebenfalls so galant ablaufen werden.
Wie verhalten sich eure Kleinen, wenn sie aufgehübscht werden? Erzählt es mir – ich bin gespannt.
Eure Sabrina