Beginnen wir doch kurz mit dem klassischen Schubladen-Denken.

Stichwort:

Nachteule, früher Vogel, Morgenmuffel, Energiebündel

In welche dieser Schubladen würdet ihr euch spontan zuordnen? Und bitte nicht schummeln!

Ich, sofort und aus purer Gewohnheit zu den >>Morgenmuffeln<<

Frühes Aufstehen war mir schon immer ein Graus. Gut gelaunte Menschen am Morgen? Völlig suspekt! Energie aufbringen vor 9 Uhr – undenkbar! Tja, und dann wurde ich Mutter.

 

Mutter sein am Morgen

Ihr werdet sicherlich zustimmend nicken, wenn ich euch berichte, wie unmenschlich ich dieses ständige Aufwachen in der Nacht empfand, zu Baby- bzw. Stillzeiten. Dann das unglaublich frühe Aufstehen mit einem vor Energie berstenden Kleinkind. Und gerade, wenn das Kindergartenkind einen einigermaßen annehmbaren Rhythmus gefunden hat, muss es in die Schule. Verdammt! Schon wieder früh aufstehen.

Tja, ich bin nicht umsonst Tanzpädagogin geworden. Mein Arbeitstag begann früher niemals vor 14 Uhr! Nun musste ich morgens ein Kind bespaßen, versorgen, waschen, ankleiden, wieder waschen und ankleiden… ihr kennt das; Und bitte nicht vergessen, dass der Ehemann ebenfalls Frühstück möchte, seine Krawatte gebunden werden muss und evtl. Hilfe bei der Suche nach seinem Autoschlüssel braucht. Manchmal war das „Im-Schlafanzug-bleiben“ nicht so freiwillig wie einige von euch nun annehmen mochten. Dennoch bekommt man es als Mutter erledigt; und dennoch bleibt stets diese bleierne Erschöpfung und der genervte Unwille müde Aufzustehen und funktionieren zu müssen.

 

Das Klicken im Kopf

Glücklich war ich mit meiner Einstellung schon lange nicht mehr. Immer öfter las ich Tipps, wie ich den Morgen voller Energie und vor allem produktiv gestalten könnte. Ich tat wirklich mein Bestes, aber die Müdigkeit und der Morgenmuffel in mir waren sehr hartnäckig.

Mit zwei Kindern, Haushalt, Selbstständigkeit und natürlich einer Ehe, die man nicht vernachlässigen möchte, bleibt leider nicht sehr viel von dieser berühmt berüchtigten >>ME-TIME<< übrig. Die Zeit, die ganz mir gehörte schien kontinuierlich zu schrumpfen.

Und irgendwann fand ich mich fast eine dreiviertel Stunde bevor mein Wecker klingelte im Badezimmer und realisierte, dass ich gut gelaunt war, weil ich völlig ohne Zeitdruck mein Haar und mein Make up für den Tag erledigte. Tage später stand dann auch schon eine dampfende Tasse neben mir und die schlichte Tatsache, dass diese Zeit ganz alleine mir gehörte, schenkte mir Entspannung und Freude. Wer war diese Frau und warum freute sie sich so?

 

 

Das Mutter Gewissen meldet sich

Selbstverständlich darf man als Mama nicht glücklich ohne Kind sein, ohne das ein wenig schlechtes Gewissen mit im Spiel ist. (Ja, das war ironischer Sarkasmus) Wenn dann doch mal einer meiner Männer noch früher als sonst wach war, mutierte der Morgenmuffel in mir zur Höchstform und holte ein wenig vom Versäumten nach. Doch mit der Zeit verstand ich, wie gut es mir und somit meiner gesamten Familie tat, dass ich mir diese Zeit für mich nahm. Diese kurze Spanne am Morgen gab mir solch eine Energie, wie ich sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Verrückt, sag ich euch!

 

Das Geheimnis

Es hat lange gedauert bis ich es verstanden hatte, bis ich begriff, was dieser Wandel war und wie er vollzogen wurde. Wie so vieles im Leben war es schlicht eine Kopfsache. Reflektiere ich, so muss ich gestehen, dass ich nach wie vor unglaublich gerne lange schlafe, dass ich eigentlich gar kein früher Vogel oder gar ein Energiebündel am Morgen geworden bin.

Nein, ich habe schlicht und ergreifend akzeptiert, dass ich müde bin. Ich habe bemerkt, dass sich die Müdigkeit um kurz vor sechs am Morgen ganz genauso anfühlt, wie die Müdigkeit um acht Uhr am Morgen. Aber da gab es diesen kleinen Unterschied. Diese kleine Zeitspanne, die ich plötzlich für mich ganz alleine hatte und die mir ein unverhoffter Quell an Energie und Freude wurde.

Dies alles war ein Prozess. Es war definitiv nicht so, dass ich eines morgens aufstand und alles rosarot war. Hin und wieder gibt es immer noch Tage an denen ich lieber auf die >>ME-TIME<< verzichte, als tatsächlich aufzustehen. Aber das ist dann meine Entscheidung, mir ist bewusst, dass ich evtl. an diesem Tag keine ruhige Minute für mich haben werde. Aber manchmal ist das ok. Manchmal kann ich mir anderswo Freiraum schaffen oder aus anderen Dingen Energie schöpfen.

Das absolut allerwichtigste ist einfach das berühmte Klicken im Kopf. Wenn du es begriffen hast und frei Entscheiden kannst. Unverhofft, wird es auch dir plötzlich möglich sein vom Morgenmuffel zur gut gelaunten Mama zu werden.

Gib dir viel Zeit dafür, akzeptiere Rückschläge, erlaube dir Ausnahmen, aber bleib immer am Ball und mach dir bewusst, dass du das alles ganz alleine für dich und mit dir ausmachst.

 

Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe sehr, dass du auch bald das >>Klick<< spüren wirst.

 

32 Changement und 2 Royal und ab von der Bühne

Deine Sabrina

 

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

2 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Das habe ich auch schon probiert,aber ich könnte durchs Haus fliegen…meine Kinder hören meinen Flügelschlag….Unser Wecker klingelt um 5.55 werktags und Sonntags 7.25…(Arbeit in der Kirche)Diese Stunde Zeit wäre so fein.Um fünf Uhr Morgens,wenn die Vögel zwitschern schmeckt der Kaffee in Ruhe ganz anders…Aber nein,meine Kinder werden wach durch meine Geräusche,wenn sie es nicht eh schon sind.Was öfters vorkommt…In den Ferien bin ich einmal um 2.45aufgestanden wirklich um zu putzen und Sachen zu erledigen,da tagsüber durch Todesfälle zu viel war…Nunja bis 5 hatte ich dann meine freie Mamizeit zum Sachen erledigen und Abends ab 23 Uhr wieder

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