Tja, lecker sieht so ein Baby voller Käseschmiere ja wirklich nicht aus, aber ohne wäre es vermutlich noch viel schlimmer.
Die Käseschmiere (Vernix caseosa) ist ein richtiger Allrounder. Sie entsteht ungefähr ab der 20ten Schwangerschaftswoche und ist ein genial ausgeklügelter Schutz für das Ungeborene. Hauptsächlich besteht sie aus Epithelzellen und Talgdrüsensekret und überzieht die gesamte Haut des Babys. Dadurch wird die Haut des Kleinen unglaublich effektiv vor Austrocknung (ja, obwohl und weil es 9 Monate im Wasser liegt), Verletzungen und sogar gegen bakterielle Infektionen geschützt. Meine Ärztin erklärte uns damals, dass Babykeks nun quasi ein äußeres Immunsystem hätte, das wir uns wie einen Fettfilm vorstellen könnten.
Aber damit hört die Nützlichkeit der Käseschmiere noch lange nicht auf. Sobald die Geburt einsetzt, hilft diese glitschige Fettschicht dem Baby durch den Geburtskanal (wie ein natürliches Gleitgel)und sorgt währenddessen sogar dafür, dass der kleine Körper nicht auskühlt.
Früher wurden die Säuglinge nach der Geburt sofort gebadet und die wertvolle Käseschmiere somit verfrüht abgewischt. Heute weiß man aber, dass diese Fettschicht sehr schnell von selbst in die noch dünne und schutzbedürftige Haut des Babys einzieht und pflegende, helfende Eigenschaften hat. Unsere Hebamme hat damals die Käseschmiere sogar ein wenig in Babykeks‘ Haut einmassiert, bevor er angezogen wurde.
Käseschmiere ist also mehr als genial, um unsere Babys zu schützen und eine Joghurt-Gurken-Maske (vergleichsweise) sieht auch nicht wirklich besser aus, hilft aber der Haut bei Weitem nicht so toll wie das Wunder der Vernix caseosa.
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