Meine Eltern haben nie geraucht, allerdings rauchte fast der gesamte Rest meiner (großen) Familie und so wurde ich bereits als Säugling bis lange nach meiner Teenager-Zeit häufig und heftig zum Passivraucher.

Ich erinnere mich noch sehr gut an die tollen, riesigen Familienfeste und bin erstaunt, wie deutlich die Rauchschwaden auf den „alten“ Fotos zu sehen sind und wie selbstverständlich das Rauchen für meine Onkels, Tanten und Großeltern doch war.

Damals machte sich keiner Sorgen um „Spätfolgen“. Als die erste große Schockwelle durch die Medien ging und man endlich aufgeklärt wurde über die grauenvollen Folgen des Rauchens, sah ich nur in die trotzigen Gesichter meiner Verwandten und war viel zu jung, um zu begreifen wie dumm man damals sein konnte.

Alle meine Großeltern sind an Krebst gestorben! Alle meine Großeltern haben täglich und viel geraucht!

Heute raucht keiner mehr in meiner Familie und ich bin unsagbar froh darüber, denn neben den Ängsten sie alle an einen schmerzhaften und würdelosen Tod zu verlieren, habe ich nun auch die unglaublich große Verantwortung für meinen Sohn. Ich bin erleichtert, dass Babykeks niemanden in unserer Verwandtschaft sieht, der sich eine Kippe ansteckt und auf die Glimmstängel, die sich Fremde in der Öffentlichkeit anstecken, stets entrüstet reagiert.

 

Bildquellenangabe:Tomizak  / pixelio.de

Bildquellenangabe: Tomizak / pixelio.de

 

Noch glaubt er mir jedes Wort und ich bin froh, dass ich ihm von Anfang an die Wahrheit über das Rauchen erzählt habe. „Menschen die Rauchen, werden bald schlimm krank werden und sterben müssen.“

 

 

 

„Aber warum machen die das dann?“ frägt mich mein drei Jahre altes Kind und ich schüttle einfach nur völlig verständnislos den Kopf. „Ich weiß es wirklich nicht, mein süßer Babykeks“ antworte ich oftmals und denke insgeheim „Weil sie abgrundtief dumm sein müssen!“

 

Ich kenne einige rauchende Eltern und verstehe einfach nicht, warum ihr Kind nicht der beste Grund ist, länger leben zu wollen, seinen Körper gesund zu halten, die Chance zu erhöhen lange lange lange Zeit mit seinem Kind erleben zu dürfen und ganz nebenbei ein gutes Vorbild zu sein, um das wertvollste im Leben vor der Sucht nach Nikotin zu schützen. Es weit weg zu halten von Drogen jeglicher Art.

 

Ich verabscheue es hinter Rauchern herzulaufen. Gezwungen zu sein, draußen an der frischen Luft, ihren widerlichen Rauch inhalieren zu müssen. Ich habe mittlerweile keine Probleme mehr deutlich zu machen, dass ich bitte vor ihnen laufen möchte, damit mein Kind nicht „Rauchen“ muss. Die meisten Leute sind „sauer“ wenn ich mich vorbeischiebe und meinen Grund ganz unverblümt (aber nicht unverschämt) nenne. Wahrscheinlich fühlt es sich eben nicht gut an bei etwas so „doofen“ erwischt zu werden, wie absichtlich seine Organe zu schädigen, mit seinem eigenen Leben zu spielen und auch noch Fremde zu nötigen dies über sich ergehen zu lassen.

 

Stern.de schrieb kürzlich: „Marktforscher prophezeien ein stürmisches Wachstum des weltweiten Tabakgeschäfts. Auch die Prognose der Weltgesundheitsorganisation lässt nicht erwarten, dass der Tabak auf dem Rückzug ist. 100 Millionen Tote durch das Rauchen hat sie im 20. Jahrhundert gezählt. Im 21. Jahrhundert könnten es eine Milliarde werden, so die Prognose.“

Ich schüttle innerlich den Kopf und frage mich „WARUM“? Ich verstehe es wirklich nicht – wer kann es mir erklären, denn dieses Mal bin ich tatsächlich überfragt und ich mag es gar nicht, wenn ich meinem Söhnchen seine Fragen nicht beantworten kann.

 

                  

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

7 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Es geht mir genauso :(. Für die Raucher hat es sicherlich mit Bequemlichkeit zu tun; mit dem rauchen aufzuhören ist schwer wegen der Entzugserscheinungen. Für Jugendliche ist es leider immer noch “cool” zu rauchen und es “entspannt”… Und wer einmal angefangen hat, kann eben schwer aufhören. Da kann man nur hoffen, dass die eigenen Kinder nie anfangen.

    btw, die Smileys sind ja grausig!

    • Liebe Anna,
      da kann ich dir in allen Punkten nur zustimmen (auch bei den Smileys).
      Vielen Dank für deinen Kommentar.

      Lieben Gruß Sabrina

  • Ich selbst habe jahrelang geraucht und erst mit der Schwangerschaft meines Ältesten aufgehört.

    Heute geht es mir so wie dir: es stört mich hinter Rauchern zu gehen und ich ertrage sie nur schwer in meiner unmittelbaren Nähe. Leider rauchen aber enge Familienmitglieder und so lässt es sich nicht immer vermeiden 🙁

    Ich persönlich hoffe auch, dass meine Kinder nicht mit dem Rauchen anfangen und hoffe auch, dass ich standhaft bleibe. Obwohl ich es so verabscheue habe ich noch heute (ca. 6 Jahre nach der letzten Kippe) an und an das Verlangen nach einer Zigarette.

    Es ist und bleibt eine Sucht, die man aktiv bekämpfen muss.

    • Liebe Mama Schlaflos,
      das du das Aufhören geschafft hast, ist definitiv etwas auf das du dein ganzes Leben stolz sein kannst und du bist ein tolles Beispiel dafür, dass man stark bleiben kann und sich die Sucht erfolgreich bekämpfen lässt.
      Vielen Dank für dieses ehrlichen Kommentar!

      Ganz liebe Grüße
      Sabrina

  • Warum Rauchen noch nicht abgeschafft wurde? Weil eine ganze Industrie davon lebt.

    Gerade mal zwei Wochen ist es her, dass ich von ein paar Tagen Geschäftsreise zurückkam und von einer Krebsdiagnose überrascht wurde. Nicht bei mir, aber bei einem jahrelangen Raucher aus dem engsten Familienkreis. Als ich weggefahren bin, war noch alles in Ordnung und jetzt weiß keiner, wie die Zukunft aussieht und ob es sie noch gibt.

    • Lieber Sebastian,
      Da hat du recht. Die Industrie lebt und die Konsumenten sterben…
      Natürlich bekommen auch Nicht-Raucher Krebs, aber Nicht-Raucher werden sich niemals die Frage stellen müssen, ob sie gesund geblieben wären, hätten sie nur nicht geraucht.
      Ich hoffe, dein Familienmitglied wird wieder gesund und weiser durch diese grauenvolle Erfahrung. Ich wünsche euch allen Stärke und Durchhaltevermögen, denn leider wird das bei dieser Diagnose sehr vonnöten sein; und leider spreche ich da aus Erfahrung 🙁

      Alles Gute
      Sabrina

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